Die Schutzhütte der Männergesellschaft Ludwigshütte

Die Schutzhütte der Männergesellschaft Ludwigshütte mit Namen "Roßberg" - die zwischen dem Kahn und dem Großen Kahn in Nähe des Hüttenbergs gelegen ist - entstand in den Jahren 1928 und 1929.

In den Jahren zuvor beging man die Feierlichkeiten "Im Steinbach".

Auf Anregung von Bürger Hermann Lauber sowie unter tatkräftiger Mithilfe der Gesellschaftsmitglieder und der Zimmerei Bald, welche auf dem heutigen Gelände des Bauunternehmens Scheld auf der Ludwigshütte ein Sägewerk betrieb, konnte der Platz errichtet werden. Das Objekt wurde am Sonntag, den 1. September 1929 von Bürgermeister Konrad Stückrath sowie Werkmeister Ernst Thome feierlich eingeweiht.

In ihren Reden wiesen sie unter anderem auf den noch nicht fertig gestellten Innenausbau hin, wörtlich hieß es: "...dass noch manches zu verbessern sei. So fehlen z.B. noch der Fußbodenbelag und die Deckenverschalung im Hause, die mangels finanzieller Unterstützung nicht erstellt werden konnte. Wir hoffen aber hier auf die Mithilfe unserer Mitbürger und Freunde!"

Eine erste Sanierung erfolgte 1955, 10 Jahre später wurde der langgezogene Anbau vollzogen.

Auch hierbei arbeiteten Bürger und Burschen der Ludwigshütte, wie es seinerzeit im Hinterländer Anzeiger nachzulesen war, "Hand in Hand".

Auf den Tag genau, nachdem die Einweihung der ersten Hütte vollzogen wurde, feierten die Mitglieder 1979 das runde Jubiläum. Mit dem Spielmannszug Biedenkopf ging es vom sogenannten "Hütter Marktplatz" hinauf zum Waldplatz. Im Beisein von Stadtrat Wilhelm Becker, Bürgeroberst Heinrich Speitel, Männerhauptmann Karl Heinz Schneider sowie Mohr Bruno Netsch gab der damalige erste Führer der Männergesellschaft, Willi Frischholz, einen Rückblick auf das vergangene halbe Jahrhundert.

Das 1929 eingeweihte und später als "Männerhäuschen" bezeichnete Objekt erhielt 1984 durch Malerarbeiten des Künstlers Helmut Weber von Wallau, selbst Mitglied bei der Gesellschaft, eine mit malerischem Kratzputz verzierte neue Außenfassade sowie einen Innenanstrich.

Brunnen

Nach Errichtung der Anlage "Am Roßberg", planten Mitglieder den Bau eines Brunnens, denn bereits 1929 konnte durch einen bestellten Wünschelrutengänger Wasser im Berg festgestellt werden.

Aus Kostengründen konnte das Projekt allerdings zunächst nicht weiter fortgeführt werden. Nach "vielen vergeblichen Versuchen de Wünschelrutengehens und Grabens", so ein altes Protokoll, "wurden am 30. Januar 1935 die Bürger Christian Velte und Georg Aßmann, nachdem sie sich neun Tage durch harten Boden und Fels gearbeitet hatten, in vier Meter Tiefe endlich fündig." Und weiter: "Der Freudenschrei vonChristian Velte war so lautm, dass er von der Pinnhecke zurückschallte und die drei dort lagernden Hirsche aufschreckte."

Am 5. Februar begannen die Arbeiten mit dem Ausheben eines Grabens von 45 Meter Länge sowie einer Tiefe von bis zu 5 Meter. Bereits zwei Monate später, am 4. April 1935, konnte der Arbeitseinsatz abgeschlossen und die Einweihung vollzogen werden.

Der obige Text, sowie die beiden Fotos, durften wir mit freundlicher Genehmigung des Autors Thomas Böhle aus seinem Buch "Auf Biedenköpfer Spuren" verwenden. 


In den Jahren 2019 und 2020 wurde eine LED-Beleuchtung angeschafft, ein neuer Stromerzeuger installiert und der Eingang verlegt.

Durch diese vielen kleinen Maßnahmen lässt es sich in der Hütte trefflich feiern.

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